Bastelt Apple an einer eigenen Suchmaschine?

Und wieder ein Erfolg, wie es scheint: Der erste Verkaufstag des iPad hat sich mal wieder zu einem Medienspektabel entwickelt. In den USA haben sich erwartungsgemäß Warteschlangen vor den Apple Stores gebildet. Es wurde gekauft, als ob es kein Morgen gäbe – und nicht nur die Fabrik eingestürzt wäre, in der iPads hergestellt werden, sondern auch noch irgendjemand die Baupläne für das multimediale Wundergerät geklaut hätte.

Hoch hämische Kommentare sind hier eigentlich fehl am Platz. Ist doch schön, wenn sich Menschen für etwas begeistern können, und sei es schicke, funktionale Technik. Es lästert ja auch niemand, wenn sich Menschen ein Popkonzert, ein Fußballspiel oder am Petersplatz anstellen – und darauf freuen.

Bemerkenswert ist lediglich, mit welcher Treffsicherheit es Apple immer wieder gelingt, seine emotional aufgeladenen Produkte an den Mann und an die Frau zu bringen. Ich gebe zu: Auch ich bin mittlerweile vom Apple-Virus erfasst. Mein iPhone finde ich einfach klasse, der iPod gefällt mir seit der ersten Generation (nur mit dem Shuffle bin ich nie warm geworden), auch einen iMac und einen MacBook Air gehören zu meinem „Fuhrpark“. Die Geräte machen schon Spaß, auch wenn keineswegs immer alles funktioniert, wie so gerne kolportiert wird.

Apple ist derart auf dem Höhenflug, dass manche mittlerweile glauben, das Unternehmen könnte nun auch planen, Google anzugreifen. Ein zu hoch gestecktes Ziel? Nicht unbedingt. Niemand hätte gedacht, dass es Apple schaffen könnte, Nokia, Sony Ericsson und Motorola das Leben schwer machen zu können – doch mittlerweile ist es so, dass Apple den Takt angibt, nicht die anderen Handyhersteller. Nicht unbedingt in Stückzahlen, doch technologisch ganz sicher.

Apple ist mittlerweile der wichtigste Onlinehändler für Musik, auch Videos, Fernsehserien, Filme und Applikationen verkauft das Unternehmen – sowie ab sofort eBooks und digitale Magazine.

Warum, erneut gefragt, also nicht auch eine eigene Suchmaschine? Schließlich hat Apple über seinen Safari-Browser auf Macs, iPod, iPhones und nun auch iPads Zugriff auf viele, viele User – und kann sie nahezu nach Belieben lenken und steuern, auch auf eine eigene Suchmaschine. Derzeit erscheinen zwar noch Google-Suchergebnisse und Google-Maps auf den Apple-Geräten – aber das muss ja nicht so bleiben.

Amerikanische Analysten vermuten inzwischen, dass Apple an einer eigenen Suchmaschine tüftelt, exklusiv für iPad, iPod Touch und iPhone. 40 Millionen iPhones sollen weltweit im Einsatz sein, außerdem gibt es zahllose iPods und künftig iPads – der Markt wird also immer größer und interessanter für Apple.

Allerdings ist es mit einer eigenen Suchmaschine allein nicht getan. Eine gute Suchmaschine ist schön für die User – aber es muss auch Geld verdient werden. Hier hat Google eindeutig die Nase vorn, denn kein anderes Unternehmen verwaltet mehr Onine-Anzeigen als Google. Ein konkurrierendes Werbenetzwerk aufzubauen, das Google AdWords ernsthaft Konkurrenz macht, das halte ich für ziemlich aussichtslos. Teuer wird es auf alle Fälle, derartiges auf die Beine zu stellen.

Wenn überhaupt, wird es deshalb auf eine Kooperation hinauslaufen: Eine neue Suchmaschine, iSearch, mit schicken Extras und eleganter Benutzerführung – aber mit Anzeigen aus einem der großen Werbenetzwerke, ob nun Google oder Yahoo. Etwas anderes kann ich mir derzeit nicht vorstellen.

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